unkrt am Wegrand

Was sind Unkräuter, und was machen die?

Mutter Natur kennt keine Unkräuter. Diesen Begriff haben sich Menschen erdacht um damit Pflanzen zu bezeichnen, die sich nicht ihrem Willen unterwerfen.

Diese Pflanzen machen, was wir uns bei den sogenannten Zierpflanzen und Nutzpflanzen wünschen: Sie wachsen und gedeihen gerne prächtig und neigen gelegentlich zum Wuchern. Nur leider gedeihen sie dort, wo sie nicht gedeihen dürfen oder sollen. Und das ist fürchterlich und gehört selbstverständlich verboten.

Gibt es etwas schlimmeres als Gänseblümchen im Rasen? Oder Gräser zwischen den Pflastersteinen vor einem Carport?

Wehret den Anfängen! Wo Gräser wachsen folgen schnell üblere Gewächse. Wie zum Beispiel Disteln. An deren Dornen könnten die Reifen des geliebten SUV Schaden nehmen.

Was diese Unkräuter machen? Außer dumm durch die Gegend zu wuchern und unsere Vorgärten zu verschandeln. Sie ernähren uns, wenn auch indirekt.

Unkräuter und Wildblumen bieten den bestäubenden Insekten ganzjährig Nahrung. Die kleinen Viecher müssen nämlich auch fressen, nachdem Apfel, Birne, Kirsche oder Erdbeere verblüht sind. Diese Pflanzen brächten übrigens nur sehr kleine Erträge, würden ihre Blüten ausschließlich vom Wind bestäubt.

Bei einigen dieser Unkräuter handelt es sich um die Ursprungsform von wichtigen Nutzpflanzen. Aus dem Stachel-Lattich (Lactuca serriola) wurden die Sorten des Gartensalats gezüchtet. Die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) ist die Mutter von Radicchio, Zuckerhutsalat und Fleischkraut. Beide Arten sind auch in unseren Dörfern und Städten häufig zu sehen.

Stachel Lattich Lactuca serriola
So sah Kopfsalat aus bevor er zu Kopfsalat wurde, der Stachel-Lattich (Lactuca serriola) ist eine seiner Elternarten.
Gemeine Wegwarte Cichorium intybus
Die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) sieht dem Radiccio nur wenig ähnlich. Ebenfalls auf dem Bild zu sehen sind Stachel-Lattich und Beifuß (Artemisia vulgaris).